In Töging am Inn wurde ein fast 100 Jahre altes, denkmalgeschütztes Kraftwerk durch einen Neubau ersetzt. Die Herausforderung dabei: Das neue Wasserkraftwerk – und damit auch die ganze großräumige Technik – sollte sich behutsam in die Landschaft integrieren, ohne mit dem historischen Nachbargebäude in Konkurrenz zu treten.
Entsprechend reduziert und moderat wirkt der Entwurf des Architektenbüros Robert Maier Architekten. „Wir haben uns dafür entschieden, die Wiese sozusagen mit dem Messer zu öffnen und den Baukörper darunter zu schieben“, beschreibt Maier das Vorgehen. „Unser Ziel war es, dass sich die beiden Gebäude gegenseitig aufwerten, anstatt in Konkurrenz zu treten. Und dass sich der Neubau mit einer minimalistischen Formensprache harmonisch in die Umgebung einfügt.“
Entstanden ist ein Bauwerk, das nur durch zwei schlichte Schlitze im scheinbar unberührten Hang des Staudamms sichtbar wird. Aufgrund der technischen Anforderungen des Wasserkraftwerkes und der erforderlichen Widerstandsfähigkeit wurde sowohl für den Ein- als auch für den Auslaufbereich eine massive Betonwand gewählt. Hierfür entschied sich Maier, unsere Strukturmatrize 2/701 Liberty aus der RECKLI SELECT Serie einzusetzen: „Mit einer Matrize, die eine leicht unregelmäßige Struktur aufweist, wollten wir einen Bezug zu den Wellen und der Wasseroberfläche des Inns herstellen. Gleichzeitig erinnert das lineare Muster des schwarzen Sockels an die Rechenanlagen im Einlauf, die verhindern, dass Schwemmgut in die Turbinen gelangt.“ Hinzu kommt, dass bei der Fassade nicht nur dekorative, sondern auch technische Aspekte zu berücksichtigen waren. Für den Fall, dass Schwemmgut aus dem Einlaufbereich herausgeschleudert wird, muss die Konstruktion stabil genug sein, um dem standzuhalten.