Brutalismus – hört sich brutal an, sieht oft brutal aus. Dabei leitet sich die Bezeichnung eigentlich vom Französischen béton brut ab, übersetzt roher Beton. Wie viele in den 70er Jahren entstandene Bauten zählt auch das 1975 fertig gestellte Haus III der Verbandschule Volkach zu dieser architektonischen Stilrichtung. Und teilt deren Schicksal: Denn auch Haus III wurde in der Bevölkerung als überaus hässlich wahrgenommen.
Sanierung statt Neubau
Ein neues Erscheinungsbild war dann auch gewünscht, als nach mehr als 4 Jahrzehnten ohne größere Umbaumaßnahmen eine Generalsanierung beschlossen wurde. Neben der Erneuerung von Gebäudetechnik und Brandschutz mussten auch Fenster, Dach und Fassade energetisch auf den aktuellen Stand gebracht werden. Dabei wurde sich bewusst gegen einen Neubau entschieden. Die Gründe dafür erläuterte Reinhold Jäcklein – mit seinem Architekturbüro Jäcklein Architekten für die Sanierung zuständig – im Gespräch mit der Zeitschrift Unterfränkische Schule:
„Bei der Entscheidung über Erhalt oder Abbruch und Neubau eines Gebäudes muss man genau hinschauen. Der Erhalt eines Gebäudes mit der darin enthaltenen ‚grauen Energie‘ ist nicht selten sparsamer oder nachhaltiger als ein Neubau.“ Eine weitere Herausforderung für den Architekten: Umbau und Sanierung wurden im laufenden Betrieb vorgenommen.
Eine neue Hülle für Haus III
Im ersten Schritt wurde die Gebäudehülle energetisch saniert. Dazu musste erst PCB-haltiges Fugenmaterial entfernt werden, danach erfolgte eine mineralische Wärmedämmung. Auch an den typischen Betonträgern wurden bauliche Veränderungen vorgenommen wie Jäcklein weiter ausführte:
„Da diese thermisch durchlaufenden Betonträger wie Kühlrippen wirken, würde spätestens nach der energetischen Sanierung der Fassade dort innen Tauwasser auftreten mit entsprechender Schimmelbildung. Deshalb ließen wir die Betonrippen abschneiden.“ Für Kühlung und Verschattung der Klassenräume sorgen jetzt außen liegende Jalousien.
Einfach einzigartig: RECKLI UNIQUE
Nach den Umbaumaßnahmen erstrahlt die Fassade in neuem Glanz. Und vom Brutalismus der 70er Jahre ist nichts mehr zu spüren. Stattdessen findet sich an den Außenwänden jetzt ein verspieltes, geometrisches Muster, das auf 80 m2 von einer individuellen Betonstruktur ergänzt wird. Für diese Betonstruktur – mit Rauten und Quadraten wird das geometrische Muster der restlichen Fassade konsequent weitergeführt – wurden RECKLI Matrizen verwendet. Denn neben den Strukturmatrizen der RECKLI SELECT Serien lassen sich mit RECKLI UNIQUE auch einzigartige, ganz den persönlichen Vorstellungen unserer Kunden entsprechende Designs verwirklichen. Und dass die Fassadengestaltung gelungen ist, bestätigte 2022 auch die Jury der Baumit Life Challenge – indem sie die Verbandschule Volkach als Gewinner der Kategorie „Thermische Sanierung“ mit dem Life Challenge Award für die beste Fassade auszeichnete.