Am Berliner Titanic Hotel sorgt eine Betonstruktur mit orientalischem Muster für den besonderen Hingucker.
Seit 2015 begrüßt das Hotel Titanic Übernachtungsgäste an der Chausseestraße in Berlin-Mitte. Auf sieben Stockwerken erstrecken sich 389 Zimmer, in den zwei Tiefgeschossen findet sich ein Wellnessbereich mit türkischem Dampfbad. In den knapp drei Jahren seit der Eröffnung hat sich das Haus einen Platz unter den erstklassigen Berliner Hotels erobert.
Das Büro Tschoban Voss plante den Hotelbau für die Moonday Projektgesellschaft in einer großen Baulücke an der Chausseestraße. Um die große Anzahl Zimmer unterzubringen, legten die Architekten den Bau mit mehreren Flügeln an, die in die Tiefe des Baugrundstücks ragen.
Gäste betreten das Hotel von der Straßenseite und gelangen durch die Lobby zu einem gläsern überdachten Atrium, von dem aus Restaurant und Veranstaltungsbereiche zugänglich sind. Im Erdgeschoss bietet ein flexibel teilbarer Ballsaal bis zu 1400 Personen Platz. Frühstücksraum und Business Center befinden sich im ersten Obergeschoss, darüber schließen sich die Hotelzimmer an.
Nicht nur mit seinen inneren Werten weiß das Haus zu überzeugen, auch das Äußere ist mehr als ansehnlich: Die Fassade des Neubaus ist in strahlendem Weiß gehalten und wird von einem strengen Raster und plastischen Elementen beherrscht. „Sie wird durch elegant proportionierte Fensteröffnungen, flach abgeschrägte Leibungen und Dekorelemente gegliedert, so dass dadurch einzelne Geschosse ablesbar werden“, so die Architekten. Die Fassadenelemente haben unterschiedliche Oberflächenstrukturen, werden aber von der einstimmigen farblichen Gestaltung optisch zusammengehalten.
Tschoban und Voss haben sich für ein orientalisches Muster aus dem Katalog der mehr als 200 RECKLI-Betonstrukturen entschieden, das einen verspielten und eleganten Charakter an die Fassade bringt. Die kreisförmigen Muster mit floralen Elementen ziehen die Blicke von Passanten und Besuchern auf sich und fügen sich bei längerem Betrachten zu verschiedensten Mustern zusammen.
Für den Effekt wurden die Betonfertigteile mit elastischen RECKLI-Matrizen gegossen: Die Matrize wird mit der Schalung verklebt und mit einem Trennwachs bestrichen, damit sie sich später problemlos vom Beton löst. Dann wird der Beton in die Form gegossen und nach dem Aushärten entschalt. Die Matrize kann aufgrund ihrer Elastizität widerstandslos abgezogen und erneut zum Einsatz kommen – je nach Ausfertigung bis zu 100-mal. Die fertig gestalteten Betonelemente werden genauso verbaut wie die übrigen Fassadenteile.