Die Schule im Schweizer Ort Mottier bekam gleich drei Erweiterungsbauten. Der Komplex ist um die Bestandsgebäude herum gruppiert und setzt mit einer Fotofassade einen besonderen Akzent.
Mottier liegt unweit der Kantonhauptstadt Lausanne umgeben von der sattgrünen Schweizer Natur. Doch nicht nur die Umgebung ist beflügelnd, auch die Erweiterungsbauten des Schulzentrums in Mottier sind ein Ort der Inspiration.
Die Architekten Graf & Rouault gewannen 2008 den Wettbewerb für die Erweiterung des Schulzentrums mit ihrem Entwurf „Drei Tänzerinnen“. Der Entwurf sah einen Gebäudekomplex mit drei Erweiterungsbauten vor. Das erste Gebäude wurde 2012 fertiggestellt. In ihm sind die Spezialklassen untergebracht.
Das Innere ist mit hell und mit Sichtbeton gestaltet. Vom zentralen Lichthof aus erreichen Schüler und Lehrer ihre Klassenzimmer. Die Unterrichtsräume sind mit Gipswänden, hellen Böden und Holzschränken gestaltet. Sämtliche Räume lassen den Blick durch große Fenster über die Schweizer Landschaft schweifen.
Die Außenwände sind ebenfalls mit Beton gestaltet. Auf der Fassade wurden Bilder des französischen Malers Edgar Degas als Blickfang eingesetzt. Die Zeichnungen wurden mithilfe von Fotogravur-Matrizen von RECKLI auf die Fassade gebracht. Dafür wurden Degas’ Tänzerinnen zunächst am Computer in eine Bilddatei für die CNC-Fräse umgewandelt. Die Fräse übertrug die Daten auf einen Plattenwerkstoff, der als Positivmodell für die Matrize diente. Auf ihm wurde anschließend die Matrize gegossen, die nach dem Trocknen im Beton zum Einsatz kam.
Dafür wurde die Matrize mit Trennmittel bestrichen und auf den Beton aufgebracht. Beim Aushärten überträgt die elastische Form das Motiv auf den Beton; anschließend kann sie problemlos entfernt werden. Unterschiedlich tief und breit gefräste Rillen lassen das Motiv im Beton erscheinen. Je nach Stand des Sonnenlichts tritt das Motiv deutlich hervor oder „verschwindet“ nahezu auf der Fassade.