Bei der Umgestaltung der ehemaligen Trinkwasseraufbereitungsanlage auf der Elbinsel Kaltehofe entstand auch ein Museumsneubau. Eine besondere Struktur an der Fassade greift das Thema Wasser auf.
Wasserkunst ist das Motto, unter dem die Umgestaltung der ehemaligen Trinkwasseraufbereitungsanlage der Hamburger Wasserwerke stand. Andreas Heller Architects & Designers schufen auf der Elbinsel Kaltehofe ein Ensemble aus Industriedenkmal, Museum und Naturlehrpfad.
Das ehemalige Gebäude der Aufbereitungsanlage ist eine historische Villa aus dem Jahr 1894. Die Villa wurde saniert und historische Ausstattungsmerkmale wiederhergestellt. Besucher können auf den Turm der Villa steigen, der in einen Aussichtspunkt umgewandelt wurde, und von dort aus den Blick über das 11 Hektar große Gelände werfen.
Nachdem die Anlage 1990 stillgelegt wurde, eroberte die Natur das Gelände zurück: Ungestört vom Menschen konnte sich die Pflanzen- und Tierwelt ausbreiten. 281 Pflanzenarten und mehr als 40 Vogelarten wurden auf Kaltehofe gezählt.
Besucher können vom Naturlehrpfad aus das Biotop kennenlernen und gleichzeitig mehr über die historischen Außenanlagen lernen: Teil des Lehrpfads sind die restaurierten Museumsfilterbecken.
Zusätzlich entstand ein Neubau, der in Kontrast zur historischen Villa entworfen wurde. Als Quader gestaltet und inmitten eines Wasserbeckens platziert, taucht das Gebäude quasi aus dem Wasser auf. Die Fassade wurde mittels RECKLI-Matrizen gestaltet: Die reliefartige Struktur empfindet herabfließendes Wasser nach und verstärkt den Eindruck, der Quader tauche aus dem Becken auf. Einziger Zugang zu dem Neubau ist ein Tunnel. Im Inneren können Besucher eine fiktive Bildhauerwerkstatt erkunden, die als Ausstellung für die Geschichte der Wasserkunst in der Stadt Hamburg steht.