Farbig, luftig, hell: Die Ludwig-Börne-Schule in Frankfurt schafft mit einem wohl durchdachten Designkonzept eine einladende Lernumgebung für Lehrer und Schüler.
Die Frankfurter Ludwig-Börne-Schule beherbergt eine Haupt- und Realschule für 400 Schüler in 36 Klassen. Der Zusammenschluss der beiden Schulen gab den Ausschlag für einen Erweiterungsbau, der Klassenzimmern, Fachräumen, Schulbibliothek und Kantine mit angegliederter Lernküche Platz bot.
Das Darmstädter Architekturbüro Dierks Blume Nasedy dbn übernahm die Planung des Baus, bei dem das Bestandsgebäude in den neuen Entwurf integriert wurde. dbn ist auf energetisches Bauen spezialisiert und legt Wert auf eine ästhetische Verbindung von Haustechnik und Architektur. Diesen Anspruch trugen die Architekten auch in die Planung des Schulkomplexes. Das Schulhaus wurde als Passivhaus geplant und realisiert.
Die Architekten erhielten Teile des vierstöckigen Originalbaus aus den Sechzigern und integrierten ihn in den neuen Entwurf. Der wiederum orientiert sich äußerlich am umgebenden Bestand: Die schlanken, bodentiefen Fenster tragen der Nachbarbebauung aus der Gründerzeit Rechnung. Das Team entschied sich für eine Natursteinfassade aus sandfarbenem Kalkstein. Die Entwässerungsebene legten sie hinter die Fassade, um Regenwasserspuren zu verhindern. Diese Ausführung der Fassade garantiert hohe optische Qualität und geringen Instandhaltungsaufwand.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit führte das Team im Inneren fort: „Strapazierfähiges Industrieparkett, Sichtbeton und die massiven Wände aus Akustiziegeln geben dem Inneren eine Wertigkeit durch materialeigene Solidität“, so die Architekten. Der Schweizer Farbkünstler Jörg Niederberger übernahm die farbliche Gestaltung. Leuchtendes Grün und Orange führen von der Eingangshalle durch Treppenhäuser und Flure und finden sich auch an den Wänden der Klassenzimmer. Sie bilden einen frischen Kontrast zu den Naturmaterialien, der beiden genug Raum zum Wirken gibt.
Besonderer Clou sind außerdem die Deckenverkleidungen in den Klassenzimmern. Weil schlechte Luft- und Wärmezirkulation im Klassenzimmer für matte Schüler sorgt, wählten die Architekten eine besondere Struktur für besseren Wärmeaustausch. Die Optik ähnelt einem Eierkarton, eine Struktur die auch oft für akustische Zwecke eingesetzt wird. Die Struktur wurde mithilfe von UNIQUE-Matrizen realisiert, individuell nach den Wünschen der Kunden und für die Besonderheiten eines Projekts gefertigte Schalungseinlagen.
Die Betonelemente für die Filigrandecken mit Strukturunterseite wurden im Betonfertigteilwerk Zuber gefertigt. Dort wurden die Schalungseinlagen vor dem Gießen in den Beton eingelegt und nach dem Trocknungsprozess von den Elementen abgezogen. Dank ihrer Elastizität können die Matrizen wiederverwendet werden und garantieren eine detaillierte Übertragung auch feinster Details ohne Kanten- oder Eckausbrüche.