Konzerte, Theater, Ausstellungen – das Kulturterminal im Stadtteil Gocław ist eine der zentralen kulturellen Anlaufstellen Warschaus. Doch das ist bei Weitem nicht alles: Das Zentrum beherbergt auch Bildungsangebote für Kinder und Senioren sowie soziale Einrichtungen. Es war also durchaus eine Herausforderung für die Architekten von Biuro 87a, den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer in ihrem Entwurf gerecht zu werden.
Bringt Struktur an die Fassade: RECKLI 2/87 B Ohio
Entstanden ist ein zweiteiliges Gebäude, das von außen mit einer klaren, minimalistischen Linienführung besticht. Die Fenster des oberen, höheren Teils – in dem auch die Bühne untergebracht ist – sind rhythmisch angeordnet. Interessantes Detail: Die Fassade aus Strukturbeton, die mit ihrem leicht brutalistisch anmutenden Charakter auf die im Hintergrund aufragenden Wohnblocks anspielt. Verwendet wurde dafür die Strukturmatrize 2/87 B Ohio aus der RECKLI SELECT Serie. Gegossen wurden die Betonelemente im Fertigteilwerk von PEBEK unter Verwendung von Sichtbeton der Klasse 4.
Die Fassaden des unteren, niedrigeren Teils wurden wiederum weiß verputzt und mit Stahlseilen versehen, an denen sich Kletterpflanzen emporranken sollen. Hier fallen einem sofort die drei Gewächshäuser auf, die sich auf der Terrasse erheben. Wobei es sich bei genauerem Hinsehen nur um zwei Gewächshäuser handelt – das dritte verbirgt die technischen Anlagen des Kulturterminals.
Flexible Innenräume
Das Innere des Zentrums ist geprägt von einer geräumigen Lobby, die sich zu einem intimen grünen Innenhof öffnet, sowie dem multifunktionalen Saal mit einem Auditorium für 400 Personen. Bei Anordnung und Gestaltung der restlichen Innenräume achteten die Architekten darauf, dass diese so vielseitig wie möglich nutzbar sind. Und haben damit ein Ort geschaffen, an dem sich die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse harmonisch miteinander verbinden lassen: das Kulturterminal Gocław.