„Architektur ist das kunstvolle, korrekte und großartige Zusammenspiel der Formen unter dem Licht.“ Auch wenn dieses Zitat von Le Corbusier stammt – schon die Baumeister der Antike hatten erkannt, welch zentrale Rolle die gegensätzliche Wirkung von Licht und Schatten spielt. Am deutlichsten zeigt sich dies an den in der antiken Baukunst weit verbreiteten Kanneluren: Die senkrechten, runden Vertiefungen an Säulen, Pfeilern und Pilastern dienten mit ihrer Licht-Schatten-Wirkung der optischen Erzeugung von Schlankheit.
Und damals wie heute gilt: Jedes architektonische Detail wird erst durch Schatten sichtbar und in seiner Form erkennbar. Architekten müssen also unterscheiden – zwischen tatsächlicher Form und optischer Erscheinung. Für die Fassade bedeutet das konkret: Sie kann nie willkürlich gewählt werden, sondern immer vor dem Hintergrund ihrer Licht-Schatten-Wirkung. Mit mehr als 250 verschiedenen Matrizen – und der Möglichkeit, auch ganz individuelle Strukturen und Formen zu verwirklichen – bieten wir bei RECKLI Architekten und Bauherren alle Freiheiten, um die gewünschten Lichteffekte an der Fassade zu erzielen.
Ein Spiel mit Licht und Schatten: RECKLI 1/42 Madeira
Im Fall der Hyllie Terrass in Malmö fiel die Wahl der Architekten von Skanska auf unsere Strukturmatrize 1/42 Madeira aus der RECKLI SELECT Serie. Die Rippenstruktur mit einer Wellblechdach-Optik ist minimalistisch und modern, erzeugt durch ihre Form aber gleichzeitig ein interessantes Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Im Kontrast mit den nach Fertigstellung begrünten Terrassen bekommt das Gebäude so seinen ganz eigenen Charakter. Eingesetzt wurden unsere Betonschalungen auf insgesamt 68,5 m2.
Oberstes Ziel: Klimaneutralität
Ebenso wie die Herstellung unserer Matrizen erfolgt auch der Bau der Hyllie Terrass unter Verwendung modernster Technologien. Schließlich ist der 12-stöckige Bürokomplex das erste komplett klimaneutrale Gebäude von Skanska – und Teil einer Pilotstudie des Sweden Green Building Councils zur NollCO2-Zertifizierung. Um diese Zertifizierung zu erhalten, müssen strenge Emissionsvorgaben eingehalten werden, und über die gesamte Lebensdauer dürfen keine zusätzlichen CO2-Emissionen in die Atmosphäre gelangen.
Dafür wurden Maßnahmen wie die südliche Ausrichtung des Gebäudes, das Sammeln von Regenwasser oder der Einsatz von recycelten und lokal hergestellten Materialien beschlossen. Um auch den CO2-Fußabdruck der Fassade zu reduzieren, wurde von Beginn an eng mit UPB zusammengearbeitet, die unter anderem für die Betonkonstruktionen verantwortlich sind. UPB – in deren Fertigteilwerk auch der Strukturbeton mit Hilfe unserer Matrizen gegossen wurde – schaffte es dann auch, die CO2-Emissionen der Betonelemente um ca. 33 % zu senken. Dazu wurde statt CEM I Zement ein umweltfreundlicher Zement genutzt, bei dem bis zu 30 % des normalen Portlandzements durch Hüttensand ersetzt werden. Außerdem nutzte man für die äußere Schicht der Außenwände innovative Zementersatzstoffe.
Die Fassade des Bürokomplexes in Malmö zeigt: Das Zusammenspiel von klimafreundlicher, aber trotzdem aufregender Architektur funktioniert mindestens genauso gut wie das von Licht und Schatten.